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Emissionen – Yello erklärt’s.

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Es fängt schon bei der Rechtschreibung an: Emissionen ist ein schwieriges Wort. Und doch ist es nicht zuletzt durch die Energiewende allgegenwärtig. Es ist ein Begriff, der bei vielen mehr negative als positive Gefühle auslöst.

Manche denken sofort an stinkende Autoabgase, rauchende Schornsteine von Fabriken, Co2-Ausstoss, Ozonloch oder Treibhauseffekt. Lärm, schlechte Sicht, dicke Luft – Bilder von stickigen Großstadtszenarien treten bei einigen vors geistige Auge.

Wir gehen dem Begriff und was sich thematisch alles dahinter verbirgt in unserer Reihe “Yello erklärt’s” heute etwas tiefer auf den Grund.

Was sind Emissionen?

Selbstverständlich haben wir den Begriff bereits in unserem Energie-ABC aufgegriffen. Dort werden Emissionen wie folgt erklärt:

Emission bedeutet im allgemeinen Wortgebrauch die Aussendung von Störfaktoren in die Umwelt. Rauch, Gase, Staub, Abwasser, Gerüche, aber auch Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlen können an die Umwelt abgegeben – emittiert – werden. Ein bedeutendes Ziel des Umweltschutzes ist es, schädliche Emissionen möglichst abzustellen oder so weit wie möglich zu reduzieren. Hierdurch sollen zum einen Umweltverschmutzung wie Luftverschmutzung, Bodenverschmutzung oder Gewässerverschmutzung vermieden werden. Zum anderen sollen Menschen vor Belastungen geschützt werden. In Deutschland sind in dem Bundes-Immissionsschutzgesetz Grenzwerte für Emissionen festgelegt.

In dem Gesetzestext wird der Zweck des Gesetzes wie folgt beschrieben:

Zweck dieses Gesetzes ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen.

Dieses Gesetz trat 1974 in Kraft und wurde seitdem mehrfach verändert.

Was hat das Kyoto-Protokoll mit Emissionen zu tun?

Emissionen, insbesondere die von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) schädigen die Umwelt stark. Da ein weltweiter Klimaschutz aber nur dann möglich ist, wenn möglichst viele Staaten sich an diesem beteiligen, wurde das Kyoto-Protokoll initiiert. Dieses Abkommen ist seit dem 16. Februar 2005 in Kraft.

In dem Protokoll verpflichten sich die Industriestaaten verbindlich dazu, ihre Emissionen der sechs wichtigsten Treibhausgase um mindestens 5 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Deutschland hat sich sogar verpflichtet, 21 Prozent einzusparen und konnte dieses Ziel auch erfüllen. Aber: Das mittelfristige Ziel Deutschlands, bis zum Jahr 2020 rund 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990, ist längst noch nicht erreicht.

Ein wichtiger Baustein der Energie- und Klimaschutzpolitik der Bundesregierung ist die Energieeinsparverordnung. In dieser geht es kurz gesagt darum, den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren. Dazu gibt es verschiedene Wege: zum Beispiel indem eine bessere Außendämmung angebracht wird; neue, besser gedämmte Fenster eingebaut werden oder eine neue Heizungs- oder Lüftungsanlage installiert wird. Mit dem sogenannten Marktanreizprogramm fördert die Bundesregierung die erneuerbaren Energien im Wärmebereich: Wer sich als Hausbesitzer beispielsweise für eine Erdwärmepumpe entscheidet kann von diesen Fördermitteln profitieren.

Was ist der Emissionshandel?

Im Kyoto-Protokoll ist festgelegt, wie viel Schadstoff-Emissionen jedes Land erzeugen darf. Dieses Abkommen führt auch dazu, dass mit Emissionen gehandelt werden kann. Zur Erklärung: Will ein Industrieunternehmen mehr CO2 produzieren, als es die Obergrenze für seine Produktionen erlaubt, so kann es von einem anderen Unternehmen, das die vorgeschriebene Grenze des Schadstoffausstoßes nicht ausnutzt, diese nicht ausgenutzten Schadstoffmengen „abkaufen“. Beide Seiten profitieren davon: Das erste Unternehmen kann trotz höheren Schadstoffausstoßes weiter produzieren; das andere Unternehmen bekommt Geld für seinen geringeren Schadstoffausstoß. Wer nichts davon hat, ist die Umwelt – denn in der Summe bleibt die Emissionsbelastung gleich.

Erst kürzlich hat Bundesumweltminister Peter Altmaier auf einer internationalen Fachkonferenz zur Zukunft des weltweiten Emissionshandels in Berlin einen globalen Emissionshandel für einen weltweit wirksamen Klimaschutz gefordert. Rund 200 Teilnehmer von Regierungen, Unternehmen, Nichtregierungs­organisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen aus der ganzen Welt diskutierten darüber, welche politischen und praktischen Voraussetzungen für einen globalen Kohlenstoffmarkt geschaffen werden müssen und wie die verschiedenen Systeme miteinander zu einem Markt vereint werden können – mit einem einheitlichen Preis für alle Treibhausgasemissionen. Altmaier betonte:

Diese Chance müssen wir jetzt nutzen. Wir brauchen eine politische Agenda, die den Emissionshandel zu einem nachhaltig wirkungsvollen globalen Instrument für den Klimaschutz machen soll. Gleichzeitig müssen wir in Europa rasch die Geburtsfehler des europäischen Emissionshandels in den Griff bekommen und Maßnahmen ergreifen, um den derzeitigen Verfall der Zertifikatspreise aufzuhalten.

Wie funktioniert der Emissionshandel? Diese Frage wird in dem folgendem Film verständlich erklärt:

Wer weniger Energie verbraucht, der leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Verringerung umweltschädlicher Emissionen. Umfangreiche Tipps, wie sich der Stromverbrauch reduzieren lässt finden Sie hier im Bloghaus.


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